Die Folgen des Klimawandels machen sich in Europa und weltweit immer stärker bemerkbar. Die globale Durchschnittstemperatur, die seit Beginn der Industrialisierung bis heute um etwa 0,8 °C angestiegen ist, nimmt stetig weiter zu 1. Einige natürliche Prozesse werden dadurch beeinflusst: die Niederschlagsmuster verändern sich, Gletscher schmelzen ab und die Meeresspiegel steigen an 2.
Insbesondere der Nordwesten Niedersachsens hat mit seinen naturräumlichen Eigenschaften hinsichtlich der Verfügbarkeit von Moorstandorten und Grünland ein großes Potential, um die Freisetzung von Treibhausgasen – insbesondere von CO2 – durch angepasste Grünlandbewirtschaftung deutlich zu reduzieren. Die Region verfügt über einen großen Anteil an Moorgebieten welche überwiegend landwirtschaftlich als Grünland genutzt werden.
Es werden Maßnahmen entwickelt, getestet oder umgesetzt, die zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf landwirtschaftlich genutztem Moorgrünland führen und dabei die Fortsetzung einer betriebswirtschaftlich orientierten Landwirtschaft erlauben. Im Zentrum stehen dabei Verfahren der kontrollierten Wasserstandsanhebung sowie der schonenden Grünlandnarbenerneuerung sowie Anpassungsmöglichkeiten hinsichtlich Art, Menge und Zeitpunkt der Stickstoffdüngung. Diese Maßnahmen werden in ihren Auswirkungen auf die Freisetzung klimarelevanter Gase und auf agronomische Aspekte (v.a. Futtermenge und –qualität sowie Befahrbarkeit) bewertet. Zusätzlich werden die Auswirkungen auf die Stoffmobilisierung im Hinblick auf die Beeinflussung des Oberflächenwassers als auch auf die biologische Vielfalt (Vegetation und Heuschrecken) der Grünlandbestände erfasst.
Im Rahmen dieses Projekts sollen für die Grünlandwirtschaft auf Moorstandorten praktikable Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen konzipiert, getestet und bewertet werden. Im Zentrum stehen dabei Maßnahmen des Wasserstandsmanagements und einer klimaschonenden Grünlanderneuerung in Kombination mit einer angepassten Bewirtschaftung.