Methodik
Für das biologisch-ökologische Monitoring werden dieselben Parzellen und Kleinflächen („plots“) verwendet wie bei den agronomischen Begleituntersuchungen; allerdings ist für einen Teil der Untersuchungen zu Heuschrecken eine Ausdehnung auf etwas größere Probeflächen nötig. Es werden demnach zwei Moortypen (Nieder- und Hochmoor) mit jeweils drei Parzellen (Wasserstandsregimes) und jeweils vier Varianten (Bewirtschaftung), demnach 24 unterschiedliche Untersuchungsflächen untersucht.
- a) Flora, Vegetation: Es werden die folgenden Parameter zu 2-3 (je nach Anzahl Schnitte) Zeitpunkten pro Vegetationsperiode erhoben:
- Artenzusammensetzung und Artmächtigkeit nach % Bodenbedeckungsgrad
- Artmächtigkeit nach Braun-Blanquet in der Altnarbe mit und ohne Intensivpflege- Vegetationsstruktur der Altnarben (Deckungsgrad der Kraut- und Moosschicht; maximale und mittlere Vegetationshöhe; Vegetationsdichte)
- Anteile (Biomasse, Deckungsgrade) der Wuchstypen Kräuter, Süßgräser, Sauergräser, Binsen, besondere Arten (Rasenschmiele, Ampferarten u.a.)
- Berechnung von Mahd- und Weideverträglichkeit sowie Futterwert des Aufwuchses (nach Ellenberg, Briemle und anderen Autoren)
- b) Heuschreckenfauna: Es werden in sechs Durchgängen (Anfang und Ende Juni; Mitte Juli; Anfang und Ende August; Mitte September) die folgenden Parameter auf Probeflächen von mind. 50qm erhoben:
- Artenzusammensetzung und Abundanz in Transekten
- verschiedene mikroklimatische Parameter: Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Lichtintensität, ausgehend von der Bodenoberfläche alle 10 cm innerhalb der vertikalen Vegetation
Erwartete Ergebnisse: Nach bisheriger Auswertung der Fachliteratur ist zu erwarten, dass sich Unterschiede der Flora/Vegetation sowohl im geologischen Substrat und damit in der Bodenchemie (Niedermoor vs. Hochmoor) als auch in den hydrologischen Varianten (unterschiedliche Wasserstände und Wasserganglinien während der Vegetationsperiode) ergeben. Differenzierungen sind insbesondere zwischen den Varianten Altnarbe und Neuansaaten erwartbar. Hierbei ist das Ausmaß der Entwicklung innerhalb von 2 Vegetationsjahren begrenzt, allerdings sind in den neu etablierten Beständen sowie in der Pflegevariante deutliche Effekte erwartbar. Ob sich diese Unterschiede auch in einer unterschiedlichen Abundanz und Artenzusammensetzung der Orthopterenfauna widerspiegeln, ist schwer vorherzusagen.
Durchführung: Die Untersuchungen werden in enger Abstimmung mit den agronomischen Begleituntersuchungen und den übrigen Untersuchungen des Projekts durchgeführt. Geländearbeit und wissenschaftliche Auswertung des Datenmaterials erfolgen im Rahmen einer Promotion, die durch weitere Studien im Moorgrünland mit biologisch-ökologischer sowie landwirtschaftlicher Ausrichtung ergänzt werden sollen. Als Grundlage dient u.a. das fünfjährige Projekt, das in derselben Arbeitsgruppe zum Thema Phytodiversität von Hochmoorgrünland (Finanzierung: DBU Osnabrück) in den Jahren 2006 – 2010 bearbeitet worden ist.