Die modellmäßige Ableitung der Wasserstände hat zum Ziel, jahreszeitlich den Zusammenhang zwischen Siel- und Grabenwasserständen einerseits und den Grund- bzw. Moorwasserständen auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen andererseits abzubilden. Es ist davon auszugehen, dass die Wasserstände auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen, je nach Abstand zum Graben, im Sommer deutlich tiefer liegen als in den Gräben, wie Erfahrungen aus dem Osterfeiner Moor und dem Ochsenmoor für Niedermoore zeigen. Bei der Modellierung sind die Witterung, der Wasserhaushalt der Pflanzendecke, die Wasserdurchlässigkeit von Boden und Unterboden, die Art der Entwässerung der Flächen incl. Drän- und Grabenabständen, sowie die Ausgestaltung von Wehren und die Wasserzuführung über die Siele zu berücksichtigen.

Die räumliche und zeitliche Variation der Wasserstände auf der Fläche wird mit DRAINMOD ermittelt. DRAINMOD ist ein einfaches aber robustes Modell, das, unter Einbeziehung der Grabenwasserstände, einer einfachen Wasserbilanz sowie der Wasserdurchlässigkeit der Bodenhorizonte, den Wasserstand auf einer einzelnen Fläche im Abstand zum Graben darstellt (Skaggs, 1978).

Die Modellrechnungen werden an punktuellen Messungen mit Grundwasserpegeln validiert. Die Grundwasserpegel werden dergestalt über das Pumpgebiet verteilt, dass sie das Gebiet repräsentativ abbilden, v.a. hinsichtlich unterschiedlicher Geländehöhen, unterschiedlicher Kleiabdeckung und unterschiedlicher Abstände zum Graben (Modul B).

Für das Projektgebiet 1 wird für alle Flurstücke ein mittlerer bzw. ein im Abstand zum Graben differenzierter Wasserstand saisonal abgeleitet, der als Eingangsgröße für die Abschätzung der Treibhausgasemissionen dient.

Die Treibhausgasemissionen werden für die Moorstandorte aus den in Modul D erhobenen Daten und Abhängigkeitsfunktionen berechnet. Bei Bedarf werden weitere Daten vergleichbarer Standorte, z.B. nach Drösler et al., (2013) verwendet. Hier gehen neben den Wasserständen die Informationen zur Bodenverbreitung und zur Intensität der Bewirtschaftung (Modul B) ein. Insbesondere für Klei überdeckte Moore werden die Ergebnisse aus den direkten Messungen der THG-Emissionen (Modul D) benötigt.

 


Skaggs, R. W. (1978): A Water Management Model for Shallow Water Table Soils. 178 pages. Water Resources Research Institute of The University of North Carolina, USA.

Drösler, M., Freibauer, A. Adelmann, W., Augustin, J., Bergman, L., Beyer, C., Chojnicki, B. Förster, C., Giebels, M., Görlitz, S., Höper, H., Kantelhardt, J., Liebersbach, H., Hahn-Schöfl, M., Minke, M., Petschow, U., Pfadenhauer, J., Schaller, L., Schägner, P., Sommer, M., Thuille, A. & Wehrhan, M. (2013): Abschlussbericht BMBF-Verbundprojekt „Klimaschutz - Moornutzungsstrategien“ 2006-2010.- http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01fb13/735500762.pdf (26.09.2014).

 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ok